Die schwarze Wölfin und der goldene Löwe oder Juli und der Märchenprinz - Teil 8 (2025)

Titel der Geschichte: Die schwarze Wölfin und der goldene Löwe
Fandom: Game of Thrones Game of fairy tale's
Name des Verbrechers Autors: terisha007
Der uninspirierte Plot: Juli - die älteste Tochter von Eddard Stark dem Listigen - trifft ihren Märchenprinzen Jaime, der sich leider in den Klauen des bösen Ungeheuers Cersei befindet. Hat ihre tragische Liebe eine Chance?
Antiqualität der Charaktere: Juli ist eine perfekte Mary Sue, Jaime Lannister wird zu einem tragischen missverstandenen Märchenprinzen degradiert, seine Schwester Cersei ist die pure Bosheit in Person und der Rest mutiert zu austauschbaren Pappaufstellern, die zufälligerweise die Namen der GoT- Charaktere tragen. Eddard Stark ist listig.
Entnervende Macken im Stil: Juli ist so wunderschön. Juli ist so herzensgut. Juli ist ja ach so schlau. Juli hier, Juli da. Und als wäre Juli nicht schon omnipräsent, werden ihr auch noch einfach Szenen und Handlungsstränge anderer Charaktere zugeschanzt. Ausführliche Beschreibungen - gleich welcher Art, sucht man im Text vergeblich (außer sie dienen dazu Juli zu huldigen), fließende Übergänge existieren nicht.
Die Zeitform und Erzählperspektive legt so manchen seltsamen Sprung hin.
RS/G-Fehler: Okay.
Mehr oder weniger Positives: Die Autorin hangelt sich stark am Serienkanon entlang, was einerseits allzu große Fehler verhindert, andererseits manchmal etwas unkreativ scheint ist.

Achtung! Erwähnung und Beschreibung von Vergewaltigung und Folter im folgenden Text.
(Im Veriss sind Spoiler für die GoT - Staffel 1, 2 & 3 enthalten.)

Teil 1, wo Eddard Stark der Listige eine Tierhandlung besucht.
Teil 2, wo eine Partie Halma beinahe tödlich endet.
Teil 3, wo Sansa ihren Schattenwolf auf ihren Schwarm Joffrey hetzt.
Teil 4, wo arme unschuldige Vasen zerdeppert werden.
Teil 5, wo Juli auf DER Theon trifft.
Teil 6, wo Juli und Märchenprinz campen.
Teil 7, wo Locke Steckbriefe mit sich herumschleppt.

Was bisher geschah:
Märchenprinz erzählt Juli seine trahagische Lebensgeschichte, woraufhin diese sich schlecht fühlt, weil sie voll die bösen Vorurteile gegenüber ihn hatte, ihres listigen Vaters sei Dank. Juli entschuldigt sich und beide bekommen Gefühle. Doch bevor es noch romantischer wird, werden sie von Locke und Konsorthen gestört. Locke identifiziert beide auf Anhieb als Juli und Märchenprinz, vermutlich den ganz in Westeros verstreuten Streckbriefen beider geschuldet und lässt sie zu seinem Camp schleppen. Der logische Grund:
„Lord Tywin wird Euch in Gold aufwiegen deswegen werde ich Euch Lord Bolton übergeben.“
Im Camp will Locke Juli vergewaltigen, weil böhöse und so, aber Märchenprinz überredet ihn sie unberührt zu lassen, weil ihr Bruder großzügiges Lösegeld für seine jungfräuliche Schwester bezahlen würde. Dann hackt Locke aus Spaß Märchenprinzs linke Hand ab, woraufhin Juli zickig äh temperamentvoll wird und ihn beschimpft sowie tritt. Locke nicht erfreut, beschließt die Logik links liegen zu lassen und vergeht sich an Juli.

Vor sehr langer Zeit lebte einst eine junge Dame, welche sich bei dem Namen Rosalie zu nennen pflegte und ihre Tage mit dem Schreiben und dem Lesen von Geschichten aus Westeros verbrachte. So trug es sich zu, dass sie eines wundersamen Tages auf ein Westeros-Märchen stieß, welches sie schriftstellerische Qualen erleiden ließ. Beseelt von dem Drang diesen Schmerz aus der Welt zu treiben, um diesen den unschuldigen Menschen zu ersparen, zog sie in den Kampf gegen das Monster. Sie wappnete sich mit symbolischer Feder und Tinte und rüstete sich mit tausend und abertausend Kannen Schwarztee. Doch die Schlacht währte nicht für lang, denn alsbald traf Rosalie im von einer Seuche geplagten Land auf ein noch schrecklicheres und größeres Ungeheuer, welches sie einst "Freund" nannte und von ihrem Geist und Seele nährte.
Scham und Schuld zerrte an ihrem Verstand und drängten sie Buße für ihre vergangenen Schreibsünden zu tun. Und so ließ sie das schwerverwundete "Westeros-Märchen" ziehen und hob die Schreibfeder mit tränenblinden Augen und gramerfüllten Herzen ihrem ehemaligen Freund entgegen. Doch auch diese Schlacht trug nur eine kurze Zeitspanne, denn sieben Dämonen, welche Rosalie schon zu vergangenen Zeiten quälten, holten die junge Dame ein und zwangen sie zur Flucht an einen sicheren Ort. Getrennt von ihrem alten Freund, verschob sie den Kampf auf einen anderen Tag, sobald sie wieder genesen und bei Kräften sei, bereit ihren Zufluchtsort zu verlassen. Doch die Stunden verstrichen so quälend langsam, dass sich Rosalie eines Tages wieder ihres ersten Feindes ersann. In der Hoffnung, dies möge sie aus der alles verzehrenden Langeweile erretten nahm sie erneut Feder und Tinte auf und warf sich ihm entgegen. Und wenn das Monster nicht gestorben ist, so bekämpft sie es noch heute.

8. Es ist ein großer

Trost, dass nur noch sieben Kapitel kommen.

Julyne fühlte sich leer. Vollkommen ausgelaugt. Furchtbar hohl, wie die Porzellapuppe die sie war. Sie war ein seelisches Wrack. Seit jener Nacht hatte sie keine einzige Träne mehr vergossen, kein Wort gesprochen, keinem ins Gesicht gesehen und keinen Atemzug getan, sodass mit ihrem aufeinmaligen Ableben die Geschichte abrupt endete. Es war, als hätte man ihren Kampfgeist zerstört, ihre Hoffnung in Stücke zerrissen und ihren Optimismus zerstückelt, sowie ihre Lebensfreude zerhäckselt, ihre Motivation zerfetzt und weitere beliebige lebensbejahende Substantive mit Verben beginnend mit "zer" zerschlagen.

Juli isst und trinkt nichts und schließ kaum noch, aus Angst vor Albträumen. Wenn Locke kommt, rollt sie sich zu einer Kugel zusammen, in der Hoffnung es würde sie vor dem grausamen Mann schützen, der sie gebrochen und zerstört hatte.

Sie hatte jedes Mal Glück, denn sie schwieg beharrlich und vermied, dass jemand ihre Blicke als provozierend empfand und so rührte sie keiner an.

('Schauder' Bin nur ich das, die zu viel "Das Leiden des George Darcy "gelesen hat, oder schwingt diesem Satz wirklich ein unangenehmes "Du bist selbst an Deiner Vergewaltigung schuld." bei?)

Doch zum Glück hat Juli den Märchenprinzen, welcher ihr wortwörtlich Seite steht, indem er sie unablässig beobachtet und ihr seine Anwesenheit aufzwingt.[...]

Selbst am Abend betrachtete er stets ihr geschundenes, gerötetes Gesicht und die leeren, ausdruckslosen Augen, die im Schein des Feuers, das zwischen ihnen brannte, nichts, rein gar nichts widerspiegelten, nicht mal sein eigenes Abbild.

Juli verweigert die Kontaktaufnahme bzw. nimmt Märchenprinz' Annährungsversuche gar nicht wahr. An einem der Abende hat Juli einen Albtraum und Märchenprinz - so sensibel wie ein Holzklotz, beschließt sie ohne zu fragen anzutatschen, weil er sie beruhigen will. Erst als Juli panisch vor ihm zurückschreckt, erkennt Märchenprinz, dass es eventuell keine so gute Idee ist, Opfern von (männlicher) Gewalt ungefragt Nähe und Körperkontakt aufzudrängen. (Und schon gar nicht als Mann.) Jaime sah ein, dass er ihr nicht zu nahekommen darf und zog sich von ihr zurück.

Positiv denken, wenigstens versucht er zu helfen. 'Seufz'

Märchenprinz' Armstumpfwunde ist entzündet und er leidet große Qualen. Doch noch schlimmer scheint zu sein, dass er

gedemütigt wurde und sein Stolz und der Stolz des Hauses Lennister [...] durch diese Aktion in den Dreck gezogen wurde.

Märchenprinz bejammert ihrer beider Schicksal und gibt sich indirekt die Schuld an ihrem Los, weil er sich nicht genug angestrengt hat, Juli vor der Vergewaltigung zu retten und seine linke Hand zu erhalten oder zumindest lese ich dies aus den folgenden Sätzen heraus.

Ich weiß, nach traumatischen Ereignissen neigen oftmals Menschen dazu sich selbst grundlos die Schuld dafür zu geben, aber der kommende Kindergarten zwischen den beiden mit "Ich bin schuld" "Nein, ich bin es", geht mir auf die Nerven.

Deshalb nochmal zum Mitschreiben: DIE EINZIGEN, DIE SCHULD AN ALLEM TRAGEN, SIND DER TÄTER NAMENS LOCKE UND DIE MITTÄTER - SEINE KUMPANEN!

Es war zwar seine linke Hand, doch er würde nie wieder die richtige Balance finden. Aber dafür konnte er weiterhin schreiben, eine Rechtshänderschere benutzen oder eine saubere Naht sticken. Das war doch auch schon mal etwas.

Die größte Demütigung war aber, dass man ihm die abgetrennte Hand um den Hals gehängt hatte. (Ja, kommt mir bekannt vor.)

Die schwarze Wölfin und der goldene Löwe oder Juli und der Märchenprinz - Teil 8 (1)

[...] Endlich erreichen sie Harrenhal und das Lager, dass Roose Bolton dort aufgeschlagen hat. Die Männer verspotteten Jaime und riefen ihm „Königsmörder!“ oder ähnliches wie "Khalschlächter" und "Septonmeuchler" hinterher. [...] Jaime wurde unsanft von Locke aus dem Sattel gerissen.
„Jetzt werden wir sehen, was wir mit dir Dreckskerl machen! Vielleicht hast du Glück und wir schlagen dir gleich den Kopf ab.“, verhöhnte er seinen Gefangenen, im Wissen, dass dies keine leere Drohung sondern eine vernünftige Option war. Schließlich war Tywin Lannister kein Mann der sich gerne von seinem Gold trennte, doch König Joffrey dafür umso mehr. Außerdem besaß zum Glück der König einen Faible für makabrere Dekoelemente. Gerüchte besagten, dass die abgeschlagenen Köpfe der Starkverräter schon längst verfault waren und Ser Ilyn Payne gar nicht mit der Arbeit für neue Dekorationen nachkam. Jaime Lannisters Kopf würde sicher einen besonderen Ehrenplatz, aufgrund seiner Verwandtschaft zum König erhalten, und dementsprechend entlohnt werden. Aber natürlich nur falls Tywin Lannister sich weigerte Lösegeld zu zahlen, sonst könnte man sich ja die anstrengende Arbeit den Kopf sauber vom Rumpf zu trennen sparen ...

'Seufz' Es scheint, als ob sich die Autorin an einem Leitfaden zu "Wie gestalte ich einen klischeehaften Bösewicht" entlang hangelt und versucht möglichst

alle Punkte abzuhaken. (Nicht, dass Locke in der Serie charakterlich differenzierter dargestellt wird.)

1 Abstoßendes Äußeres, denn wie jeder weiß spiegelt sich stets ein wahrhaft BÖSER Charakter in einem hässlichen Aussehen wieder. Die wahrhaft GUTEN sind immer rein und makellos. (Außer ein nicht normschönes Antlitz ist der Grund weshalb sie in ihrer Kindheit gemobbt wurden, dann ist es nur furchtbar tragisch.)

2 Leere Todesdrohungen, denn wie jeder weiß, drohen nur die wahrhaft BÖSEN mit Tod und Folter - Taten die sie nicht durchführen, damit jeder sofort merkt, dass sie die wahrhaft BÖSEN sind, nicht dass man sie noch verwechselt, die wahrhaft GUTEN hingegen haben so etwas nicht nötig, ihr goldener Heiligenschein ist noch auf der anderen Seite des Kontinents zu sehen. (Außer der Bedrohte ist der Feind, dann braucht es keine Zurückhaltung, schließlich müssen sie irgendwie eingeschüchtert und von ihren Verbrechen abgehalten werden.)

3 Wahllose Beschimpfungen, denn wie jeder weiß, drücken sich die wahrhaft BÖSEN drücken niemals eloquent aus, denn ein verrohter Geist kann gar keine vernünftigen Sätze formulieren, nur die wahrhaft GUTEN sprechen stets gehoben, weil sie einen ausschließlich feinsinnigen Geist besitzen. (Außer sie sollen als besonders schlagfertig gelten, dann darf die Sprache schon etwas derber sein.)

4 Wahnsinniges Gelächter, denn wie jeder weiß, kichern die wahrhaft BÖSEN immer irre vor sich hin, weil sie nicht klar im Kopf sind, während die wahrhaft GUTEN stets im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte sind und deshalb höchstens damenhaft lächeln. (Außer es gehört zu ihrem Charakterbogen dem Wahnsinn zu verfallen, um später erlöst zu werden, dann ist es nur eine vorübergehende Phase um den Wahn zu verbildlichen.)

5 Maßlos übertriebene Greueltaten, denn wie jeder weiß, sind die wahrhaft BÖSEN verdorben bis aufs Blut und besitzen keinen einzigen Funken Licht in sich, die wahrhaft GUTEN hingegen sind stets durchgehend tugenhaft und von höchster Moral, sonst wären sie ja nicht die GUTEN. (Außer die Greueltaten betreffen die wahrhaft BÖSEN, dann ist es ethisch und moralisch vertretbar, denn sie haben es nicht anders verdient. Auge um Auge, Zahn um Zahn.)

Beispiele von Locke:

1 "(mit)

einigen Narben im Gesicht"; "mit seiner großen Pranke"

2 "

Vielleicht hast du Glück und wir schlagen dir gleich den Kopf ab."; "Vielleicht können wir beide ja noch eine Runde schieben."

3 "

die Schlampe nicht anders verdient"; "was wir mit dir Dreckskerl machen"

4 "

lachte Locke ihm dem Lord erfreut ins Gesicht"; "Locke kam lachend zwischen Bäumen hervor"

5 "

Mal sehen, wie es ist eine Lady zu stoßen!"; "Er kann von Glück reden, dass es nur seine linke Hand war."

usw.

Locke bedrängt und betatscht eine panische Juli, Roose Bolton kommt herbei geeilt und

Die beiden Gefangenen wurden auf die Knie gezwungen. Dezent ähnelt die beschriebene Szenerie der in der Serie, nur mit Juli als Statistin anstatt mit Brienne und dass sich Märchenprinz hier gar nicht um seine böhöse Schwester Cersei schert, weshalb er sich auch nicht nach Neuigkeiten aus Königsmund erkundigt.

Wenigtens einer findet es genauso doof wie meine Wenigkeit, nämlich niemand geringeres als Lord Bolton, ein stolzer Mann mittleren Alters, er schien nicht gerade erfreut über die Szenerie, die sich ihm da bot und runzelte die Stirn. [...]

Allerdings interessiert ihn nur die abgeschlagene Hand und nicht die Kreativlosigkeit der Geschichte. Locke darf ein letztes mal den wahrhaft BÖSEN spielen, indem er von Geschenkideen an Tywin Lannister spricht, mit abgetrennten Körperteilen wedelt und zusammen mit den restlichen Männern in wahnsinniges Gelächter ausbricht.

Alle finden es lustig,

nur Lord Bolton und Rosalie schienen darüber gar nicht amüsiert.
Locke wird weggeschickt und
dann erhält Juli die ungeteilte Aufmerksamkeit Lord Boltons.
Allerdings durchbohrt er Juli nur mit Blicken und will sie in ein Gemach verfrachten. (Nicht seines.)

Ich bin jetzt irgendwie enttäuscht. Weder werden Julis nicht vorhandenen patzigen Antworten mit Ohrfeigen bestraft, noch gibt er leere Todesdrohungen und wüste Beschimpfungen von sich. Und dann hat er noch nicht mal irre vor sich hingekichert. Woher weiß ich denn jetzt ob er böse, neutral oder gut ist? Das mit dem Bösewichtleitfaden sollte nochmal geübt werden!!!1!

Juli, allein in ihrem Turmzimmer stellt sich folgende Fragen:
Was hat Bolton mit ihr vor? Noch war er verhältnismäßig nett und gerecht gewesen, doch was würde morgen sein?

Oh, gute Fragen. Vermutlich wird er morgen wahnsinnig lachend eure beider Ausweidung und Vierteilung anordnen, so wie es sich für einen wahrhaft BÖSEN gehört. Vielleicht hat er aber auch einen schlechten Bösewichttag und lässt euch beide aus unlogischen Gründen einfach frei und zurück nach Königsmund reiten, weil dies Jaime und (nach dem Bärenkampfdebakel) Brienne auch in der Serie durften.
Wer weiß das schon? 'Schulter zuck'

Juli hat

keinen Hunger und das obwohl sie seit Tagen schon nichts mehr gegessen hatte. Wir erfahren, dass sie abgemagert sowie schmutzig ist und ihre Haare einem Vogelnest gleichem. Sie ist zudem restlos erschöpft.

Nachdem vorhin Märchenprinz sein Versagen beklagen durfte, ist jetzt Juli an der Reihe.

Er wollte sie schützen [...] Dafür hatte er seine Hand verloren. [...] Sie würde ewig in seiner Schuld stehen. In der Schuld eines Lennisters. Gibt es was Schlimmeres?
Oh, da fällt mir eine Menge ein. Wie wäre es, als ein abgeschlagener Kopf auf einem Pfahl zu landen? Weitere Vergewaltigungen über sich ergehen lassen zu müssen? Sich schuldig zu fühlen, dass beide Schwestern sich in der Gewalt des Feindes befinden? Die Verlobte eines Sadisten zu sein? usw.

Plötzlich klopfte es an der Tür und sie wurde geöffnet. Julyne erstarrte.

Frage Nummer 1: Wer kommt herein?

A) Das Dienstmädchen, welches das dreckige Geschirr abräumen möchte.
B) Der Märchenprinz, welcher Juli trösten möchte.
C) Roose Bolton, welcher mit ihr unter vier Augen sprechen möchte.
D) Die Wache, welche sie zu ihrer Hinrichtung geleiten möchte.

Und die Antwort ist ... B! Alles andere wäre ja auch zu einfallsreich gewesen. 'Seufz' (Wenigstens bleibt uns damit eine abgekupfert Version dieser Badeszene erspart.)

Die schwarze Wölfin und der goldene Löwe oder Juli und der Märchenprinz - Teil 8 (2)

Oh, momentmal ... 'Scrollt zu Kapitel 6 zurück' Vergesst den letzten Satz bitte.

Da sie Locke befürchtet, bewaffnet sie sich mit einem

eisernen Kerzenständer und schlägt Märchenprinz den Schädel ein. Nein, leider nur beinahe.

Durch die schwere Holztür trat Jaime Lennister. [...] Eine Welle von Emotionen - Freude, Ekel, Wut, Begeisterung und Gereiztheit durchflutete ihren geschundenen Körper und sie spürte Tränen in ihr hochsteigen. [...] Hemmungslos begann sie zu schluchzen und sank auf den Boden.
Jaime Lennister [...] betrachtete sie. Die stolze Tochter von Lord Eddard Stark, die sich sonst immer so eiskalt und unverletzlich zeigte, war gebrochen. [...] Duldet sie es wenn er sie anfasst? Wie wäre es einfach mal mit fragen, Du unsensibler Klotz?
Natürlich tut er es nicht, stattdessen zerrt er an ihrem Arm und presst sie gegen seine Brust.
Erst als Juli vor ihm zurückscheut, kommt ihm in den Sinn, dass dies unangebracht war und entschuldigt sich. Besser spät als nie, nicht wahr?

Das erste Mal seit langer Zeit [...] sie starrte ihn an.
Er sah über ihrer Schulter wie Angst und Verzweiflung, die beiden Dienstmädchen, gerade Julis Bett machen.
Sie sah Schmerz und Mitgefühl, die hinter Märchenprinz im Gang tobten, während Freude und Neugier miteinander ein Schwätzchen hielten. Die Namen, die die moderne westerosische Gesellschaft für ihre Kinder aussuchten, wurden auch immer seltsamer.

Juli erkennt Märchenprinz und wirft sich ihm in die Arme; Märchenprinz ist verwirrt ob ihrer Berührung und betatscht ihren Rücken – wohlbedacht ihr nicht zu nahe zu treten.
Das ist genauso romantisch, wie es klingt.

[...] Julyne [...] bekam [...] einen Moment lang Angst. Doch diese Angst wurde sofort von einer anderen Gefühlswelle namens Erregung überschwemmt und fortgetragen.
Juli kann ihm vertrauen, dass weiß sie, aber eigentlich will sie das nicht, denn sie ist eine Stark und er ihr Lannisterfeind. Aber diese verdammte Anziehungskraft!

Sekunden, Minuten oder sogar Stunden oder Monate oder gar Jahre später versiegte Julynes Tränenfluss [...] Julyne [...] sah dem Lennister in die Augen. Sie sah den Schmerz und die Demütigung darin funkeln und die Qual und Verzweiflung darin strahlen und fühlte sich dadurch erneut schuldig.

Es folgt ein Gespräch auf Kindergartenniveau mit dem Thema "Ich bin schuld!", "Nein, ich bin es!"

Ich habe es für euch mal kurz zusammengefasst:

Juli (mit

demütig gesenktem Kopf): "Das Ihr Eure Linke verloren habt, ist meine Schuld. Schließlich habe ich sie Euch eigenhändig abgehackt."

Märchenprinz (mit Röte

im frisch gewaschenen Gesicht):"Das stimmt nicht. Außerdem hätte ich bereitwillig auch meine rechte Hand, meine Singstimme und mein Leben gegeben, wenn es erforderlich gwesen wäre, um Euch vor dem Tod zu retten."

Juli (auch

errötete): "Ja, dass ist sehr nett von Euch, Ich hätte meine Klappe halten sollen, doch Locke ist ein widerliches Schwein – ein Mann ohne jegliche Ehre.“

NEIN JULI, NEIN. ES GIBT NUR EINEN DER SCHULD IST UND DAS IST LOCKE!

Märchenprinz bekommt aufeinmal Komplexe.

Zurecht, schließlich ist er auch der Hauptleidtragende von Julis Vergewaltigung:
„Ich bin ein Mann ohne Ehre. Einen König habe ich getötet, den anderen konnte ich nicht retten und selbst Euch konnte ich nicht vor ein handvoll Soldaten beschützen.“

Juli findet dass auch nicht richtig, aber aus anderen Gründen als meine Wenigkeit. Sie hält ihm eine Standpauke, die sich gewaschen hat.
„Ich seid ein Lennister, ein Ritter der Königsgarde. Euer Vater, Tywin Lennister ist der mächtigste Mann in ganz Westeros und trotzdem tragt Ihr diese unausgegorenen Komplexe mit Euch herum.“ [...]

Was hat denn jetzt Tywin Lannisters Macht und der Familienname mit Märchenprinz' Leistungen und Wert zu tun? Ich weiß, es gibt bestimmte Menschen, die sich ausschließlich über andere definieren, zum Beispiel, dass sie aus einem Akademikerhaushalt kommen, aber sollte man nicht die eigenen Stärken und Leistungen in den Mittelpunkt stellen und darauf aufbauen? Wie weit sollte es Märchenprinz helfen, zu sagen "Du bist toll, weil Dein Vater großartig ist"? Warum zählt Juli nicht hier Märchenprinz' eigene Leistungen und Verdienste auf, zum Beispiel als herausragender Krieger und Schwertkämpfer? Oder lobt seine Selbstlosigkeit, mit der er versucht hat sie zu retten? Oder sein gutes Herz gegenüber seinem Bruder Tyrion, wo sich sein Vater und Schwester abwenden?
Oder meinetwegen sogar sein umwerfenden Äußeres? Weil Juli eine oberflächliche Person ist, die nur auf Macht und Reichtum fixiert ist? Weil es etwas nachdenken seitens der Autorin erfordert hätte? 'Seufz'

Doch Julis Rede ist noch nicht zu Ende:

„Aerys Targaryen hatte es verdient zu sterben. Hättet Ihr es nicht getan, würden wir alle brennen. Robert Baratheon war auf der Jagd und wurde von einem wilden Eber aufgespießt. Andere Gardisten haben ihn begleitet und konnten ihn nicht schützen – nicht einmal der Lord Kommandant.

Beim ersteren gehe ich mit, aber beim zweiten nicht.
Ja, auch Barristan Selmy konnte Robert nicht vor sich selbst (und Cersei) retten, allerdings hat es Märchenprinz noch nicht mal versucht oder hätte etwas versuchen können, denn er war nicht anwesend, weil er längst seinen Posten als Ritter der Königsgarde verlassen hat, um seine privaten Fehde mit den Starks auszutragen. Und dies kann man ihm vorwerfen!
Ihn zu trösten mit "Ihr habt Euren Posten, aber nur aus Liebe zu Eurem Bruder verlassen, um ihn zu retten", "Ihr konntet nicht Eurer Familie und König gleichzeitig beistehen" u.ä. erscheint mir der Situationslage nach richtiger.

Weiter in der Standpauke:

Und was mich betrifft, hätte ich meine Klappe gehalten, hätte Locke mich nicht vergewaltigt. Er hätte mich in Ruhe gelassen, nachdem er Euch die Hand herunter gehackt hat.“

Ich glaube, ich muss hier ein paar Dinge nochmal klarstellen:

1. Juli, du bist NICHT und warst NIE schuld an deiner Vergewaltigung.

2. Abgesehen davon, dass Locke vollkommen unlogisch handelt, indem er aus Zorn auf das stattliche Lösegeld für die unversehrte Schwester des Königs des Nordens verzichtet, hätte so ein skrupel- und gewissenloser Mensch wie er es ist, sicher noch einen anderen Grund gefunden Juli wehzutun und sei es aus Spaß an der Freude.

Bedauerlicherweise stimmt Märchenprinz ihr vollständig zu und verlässt betreten den Raum. Juli ist erschöpft von ihrer Predigt, aber nicht zu ausgelaugt, um weiter über Märchenprinz nachzudenken:

Er hat seine Hand verloren, nicht seinen Kopf. Das muss ihm wohl erst noch bewusst werden.

So eine abgehackte Hand, war ja auch keine große Sache, nicht? Wer braucht schon Zeit zum Trauern, Traumabewältigung u.ä.?

Mit dieser schönen Erkenntnis schließe ich den heutigen Verrissteil. Bis zum nächsten mal.

Julis Diebstähle:

Handlungsstränge I

Szenen II

Sätze III


Die schwarze Wölfin und der goldene Löwe oder Juli und der Märchenprinz - Teil 8 (2025)

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Name: Terrell Hackett

Birthday: 1992-03-17

Address: Suite 453 459 Gibson Squares, East Adriane, AK 71925-5692

Phone: +21811810803470

Job: Chief Representative

Hobby: Board games, Rock climbing, Ghost hunting, Origami, Kabaddi, Mushroom hunting, Gaming

Introduction: My name is Terrell Hackett, I am a gleaming, brainy, courageous, helpful, healthy, cooperative, graceful person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.